Donnerstag, 26. März 2009

Strategieworkshop Biozeichen Baden-Württemberg


Wir haben von Anfang an auf das Biozeichen Baden-Württemberg gesetzt, weil uns der regionale Aspekt so wichtig war und wir damit schöne Werbemittel bekamen, die das Regionalthema in den Biomarkt brachten; v.a. aber, weil unsere LKW damit praktisch mit Brief und Siegel vom Minister durchs Land fuhren. Unsere Aussage war damit: Bio ist in der Mitte der Gesellschaft angekommen, die Regierung findet das gut und fördert das - jeder darf mitmachen.

So richtig Leben war dann doch nicht in der Sache: zwar gibt es mittlerweile 73 Zeichennutzer (also Verarbeiter und Großhändler), aber ich habe bei uns hier im Haus noch keine Kiste gesehen, die vom Erzeuger mit dem Biozeichen etikettiert gewesen wäre. Die Erzeuger und Verbände haben hier noch Berührungsängste, die historisch sicher berechtigt sind; immerhin sind außer dem Land die Mitgesellschafter der MBW (Marketinggesellschaft Baden-Württemberg) die beiden Bauernverbände, die Genossenschaftsverbände, der VDAW sowie eine Fördergemeinschaft für Qualitätsprodukte aus Baden-Württemberg e.V., Lebensmittelhersteller aus BW von Albgold über Hengstenberg bis zu den großen Winzergenossen in Möglingen, die WZG - alles keine Bio-Pioniere, für Bio-Leute mit gutem Gedächtnis können diese Namen immer noch leicht allergisch wirken...

Aber: laß alte Männer keinen Frieden machen, hat einer meiner eindrücklichsten Lehrer mal im Zusammenhang mit Versaille zitiert. Und auch die Biowelt ist nicht mehr die, die wir uns mal vorgestellt haben, in Umfragen werden Aldi, Lidl und Edeka als häufigste Bio-Einkaufsstätten genannt. Umso erfreulicher ist, daß mit Frau Dr. Hüttche als Geschäftsführerin der MBW und Herrn Ministerialrat Krieglstein, der seit 1. Oktober im MLR für die MBW zuständig ist, zwei ganz konstruktive Ansprechpartner sich wirklich kümmern, die was für Bio bewegen möchten und die v.a. auch berichten, daß auch der Minister in dieser Richtung weitermachen möchte. Eine Aussage, die nach dem plötzlichen Tod der CMA wichtig ist, weil selbst von dort in den letzten Jahren einiges fürs Bio-Marketing getan wurde.

Wir werden also mit der MBW und dem Biozeichen Baden-Württemberg rechnen können und wir wollen dabei sein, wenn hier ein frischer Wind wehen soll. Wir denken dabei v.a. an Werbemittel für unsere Hofläden, Wochenmarkter und andere Einzelhändler - das Angebot an Bio-Werbemitteln aus anderen Quellen ist sehr überschaubar oder nicht für jeden zugänglich. Aber auch eine neue Internet-Seite mit neuen Funktionen soll zum Treffpunkt werden, darüber wird später zu berichten sein.

Mit diesem Strategie-Workshop haben MBW und MLR ihr Ohr auf die Schiene gelegt; in sehr angenehmer und konstruktiver Atmospähre konnten die Verbandsgeschäftsführer der vier Verbände, ein Bioland-Vorstand, Frau Wittmann von EDEKA, ein besonders aktiver Käser und Zeichennutzer (Monte Ziego), ein Unternehmensberater von Demeter (und ich, ich habe mich durch die Einladung zu dieser erlauchten Runde ohne Ironie geehrt gefühlt) sich austauschen und Ideen einbringen. Ich glaube nicht, daß ich davor schon mal in Bad Teinach - Zavelstein war, auch nett.

Wir bleiben am Ball: wir möchten unsere Kunden bestmöglich anbinden, mit Werbematerial, mit Eintrag auf der neuen Webseite, mit Informationen.
In diesem Sinne
Ihr Hansjörg Schrade

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